Lena Cordes studiert European Studies an der The Hague University of Applied Sciences und gibt einen Erfahrungsbericht zum Studieren in Holland.
Wie kam es dazu, dass Sie sich für den Studiengang an der Hague
University of Applied Sciences entschieden haben?
Ich wusste im
Großen und Ganzen bereits, was ich studieren wollte. Dementsprechend habe ich
nach englischsprachigen Studienangeboten im europäischen Bereich umgeschaut.
Zuerst habe ich meine Suche allerdings nur auf Deutschland und Großbritannien
fokussiert, bis ich mit der Schwester eines Freundes ins Gespräch kam, die in
den Niederlanden studiert hatte. Daraufhin schaute ich mir ebenfalls die
Studiengänge an, die dort angeboten wurden und habe auf der Website der Hague
University of Applied Sciences sozusagen mein Traumstudium gefunden. Die Module
sagten mir allesamt zu und dementsprechend habe ich mich dann auch entschieden.
Wie und wo haben
Sie sich über die Studienmöglichkeiten informiert?
Die Idee, etwas "europäisches" zu studieren kam mir während einer Infoveranstaltung meines
Gymnasiums. Daraufhin habe ich mir den Studienratgeber besorgt, der an unserem
Gymnasium auslag. Anschließend habe ich gegooglet und mit den älteren
Geschwistern meiner Freunde gesprochen.
Wie haben Sie die verlangten
Sprachkenntnisse erworben?
Die verlangten Englisch-Sprachkenntnisse hatte ich
bereits mit meiner Note im Englisch-LK belegt, ich musste also keinen
zusätzlichen Sprachkurs ablegen. Niederländisch war keine Voraussetzung.
Wie und wo haben Sie sich beworben?
Ich habe mich über Studielink beworben.
Falls Sie in die Niederlanden umgezogen sind: Wie haben Sie eine Wohnung
gefunden?
Eine Wohnung zu finden war schwer, vor allem weil Den Haag keine
traditionelle Studentenstadt ist und der Wohnort sehr gering ausfällt.
Dementsprechend hatte ich mich an einen Makler für internationale Studenten
gewendet, der für mein erstes Studienjahr eine Wohnung organisiert hat. Auf
Grund des Verlaufes meines Studiums habe ich häufig nur knappe 6 Monate in Den
Haag verbracht und bin so noch zwei Mal umgezogen. Ein Mal fand ich eine Wohnung
durch ein Facebook Post, beim anderen Mal wendete ich mich direkt an einen
Vermieter.
Wie waren Ihre ersten Erfahrungen/Eindrücke (z.B. mit der
Sprache, ...)?
Bevor ich, sozusagen Hals über Kopf, in die Niederlande gezogen
bin, kannte ich das Land nicht ein bisschen. Meine ersten Erfahrungen waren aber
durchweg positiv. Die Niederländer sind extrem freundlich und hilfsbereit und
die Sprache lässt sich schnell erlernen. Einen richtigen Kulturschock hatte ich
nicht.
Worin sehen Sie die Vorteile Ihres Studiums in den Niederlanden?
Einer der Gründe, weswegen ich mich gegen Deutschland und für die Niederlande
entschied war die kleine Klassengröße. Ich bin kein Fan von Vorlesungen mit 200
anderen Studenten und an der THUAS besteht mein Kurs aus nur 14 Personen. Das
ist überschaulicher und erlaubt einem Fragen zu stellen. Außerdem sind
niederländische Universitäten technisch gesehen deutlich besser ausgerüstet.
Auch das gesamte Umfeld ist internationaler und etwas lockerer.
Worin
sehen Sie die Nachteile eines Studiums in den Niederlanden?
In den drei
Jahren denen ich nun hier lebe, habe ich ehrlich gesagt noch keinen Nachteil
gefunden.
(Obwohl ich manchmal so richtig deutschen Grünkohl vermisseJ)
Was empfehlen Sie deutschen Schulabgängern, die an einem solchen Studiengang
interessiert sind?
Informiert euch an den Uniwebseiten! Häufig werden
Schnuppertage, Mittlauftage oder ähnliches organisiert. Diese können dabei
helfen, den richtigen Studiengang zu finden, Außerdem lasst euch nicht davon
abschrecken, ins Ausland zu ziehen. Alle Niederländer sprechen super Englisch,
also auch wenn man keine sprachlichen Vorkenntnisse hat, kommt man super
zurecht.
Welche positiven und negativen Erfahrungen haben Sie bisher mit
dem Studium gemacht?
Hauptsächlich positive! Ich liebe es neue Kulturen und
Sprachen zu lernen und mein Studium hat mir das ermöglicht. Nicht nur, weil ich
in die Niederlandegezogen bin, sondern auch weil mein Studiengang ein
Auslandssemester und ein internationales Praktikum ermöglicht. Ich bin also in
Deutschland aufgewachsen, studiere in Holland, war für ein Semester in Seoul,
Südkorea und arbeite jetzt in Spanien. Was ein Traum!
Der einzige Haken,
gerade in Bezug auf mein Studium, ist das Heimweh was dann doch manchmal
aufkommt. Ich fahre aber meist zwei oder drei Mal im Jahr meine Eltern besuchen,
ist also alles halb so wild.
Was planen Sie für die Zukunft?
Naja,
nächsten Monat werde ich meine Abschlussarbeit einreiche und im Juli habe ich
dann meinen Abschluss in der Tasche. Ich habe mich für mehrere Master quer über
den Globus beworben, aber danach würde gern wieder in die Niederlande ziehen. Am
liebsten zurück nach Den Haag.
Würden Sie den gleichen Weg noch mal gehen?
Definitiv. Dieses Studium und das
Umziehen ins Ausland hat mich als Person sehr verändert, im positiven Sinne.
Ohne Frage würde ich auch das gleiche Studienprogramm erneut wählen.